ARA-Ruhrgebiet

Brevets 2024

 

Dortmund 200 am 6. April – „Los dos Lagos“

…würde die Etappe bei der Vuelta wohl heißen. Sorpesee und Möhnesee sind unsere Ziele im Sauerland, vorher erklimmen wir noch die „Mauer von Leveringhausen“. Wer die Region kennt, weiß, das auf so einer Runde schon mal 2.000 Höhenmeter zusammenkommen können.

 

Dortmund 300 am 4. Mai – „Zum Hermann“

Die Tour führt am Haarstrang entlang nach Ostwestfalen zunächst zum Wendepunkt am Wasserschloss Vinsebeck und hinauf zum Hermannsdenkmal bei Detmold, bevor wir eine relativ flache Rückfahrt genießen.

 

Essen 400 am 18. Mai – „Mit dem Rad zum Ring“

Nach dem Abendstart geht’s durch das Bergische Land und den Westerwald. Bei Neuwied überqueren wir den Rhein und fahren, nun schon bei Tageslicht, die Eifel hinauf zur „Grünen Hölle“ am Nürburgring. Auf dem Rückweg können wir dann beobachten, wie weit die Flutschäden im Ahrtal bereits beseitigt sind, bevor es nach einem letzten Kraftakt raus aus dem Tal flach zurück nach Hause geht.

 

Dorsten 600 am 31. Mai – Brevet an der Leine

Die Strecke des „Brevets an der Leine“ führt uns an den Fluss Leine. Die Leine entspringt in Thüringen, führt westlich am Harz vorbei nach Norden und mündet hinter Hannover in die Aller. Bevor wir die Leine bei Northeim erreichen, müssen wir aber einige Aufgaben erledigen.

Zuerst rollen wir uns im Münsterland ein. Wenn möglich, benutzen wir untergeordnete Straßen, asphaltierte Feld- oder Radwege. Wir passieren den Halterner Stause am Anleger der „Möwe“ und fahren durch den für den Autoverkehr gesperrten ehemaligen Truppenübungsplatz zum Flugplatz Borkenberge. Über größtenteils ruhige Feldwege führt uns die Strecke durch Lüdinghausen.

In Davensberg folgt eine kurze Kopfsteipflasterpassage. Hinter der Burg Davensberg führt uns der Track weiter nach Rinkerode. Kurz hinter dem stattlichen Gebüde des Restaurants und Hotel Lohmann biegen wir rechts ab, um die Werse ein Stück zu begleiten. Der Werse-Radweg ist in gutem Zustand und es macht richtig Spaß, den kleinen Fluss durch die Felder zu folgen.

Sendenhorst passieren wir im Norden. Wir müssen ein paar Wellen erklimmen, bevor wir hinter Oelde die Nähe der Autobahn anhand der gut ausgebauten Straßen feststellen können. Von hier ist es nicht mehr weit zur historischen Altstadt von Rheda-Wiedenbrück, wo wir die erste Kontrolle erreichen. Nur wenige Kilometer hinter der Kontrolle biegen wir rechts ab und verlassen den städtischen Bereich über einen schönen Radweg, der uns zu einer Trasse führt.

Auf der gut ausgebaiten Trasse kommen wir schnell vorwärts. Anschließend wird es sehr ländlich. Kurz bevor wir die Ems überqueren, passieren wir das Steinhorster Becken. Ein von Menschenhand erschaffenes Biotop, bestehend aus Wasserflächen, Inseln und Feuchtgrünland, das von der Ems gespeist wird. Hier sind seltene Watt- und Wasservögel beheimatet.

Der nächste markante Punkt auf unserer Strecke ist das Lager Staumühle. Hier beginnt unsere Querung der Senne. In dem noch aktiven Militärgebiet gelten besondere Regeln. Es ist untersagt, die freigegebenen Wege zu verlassen. Wir fahren also ohne Pause weiter und landen hinter der Senne mitten in Bad Lippspringe. Eine gute Gelegenheit für einen Kaffee.

Nächster Ort auf unserer Strecke ist Neuenbeken. Schon der Name lässt vermuten, dass es auch ein Altenbeken gibt. Ein entscheidender Ort auf unserem Weg. Hier ist nicht nur der ansehnliche Viadukt, den wir durchqueren. Hier ist auch der Punkt, an dem sich der Charakter unseres Brevets ändert. Noch im Ort beginnt der erste einer ganzen Reihe von Anstiegen, die wir noch vor uns haben.

Zunachst sind es vier Anstiege, die zwischen uns und der nächsten Stadt liegen. Die anspruchsvollste Steigung dieser Reihe ist die Letzte. Kurz vor Bökendorf biegen wir links zur Freilichtbühne ab. Die Steigung ist gut einen Kilometer lang und ist zwischendurch zweistellig. Wenn wir die Anhöhe erreicht haben, geht es gleich wieder runter. Wir bezwingen einen kurzen Gegenanstieg, bevor es für lange Zeit bergab geht. Unten angekommen sind wir mitten in in Höxter. Hier gibt es vielfältige Möglichkeiten zur Verpfegung.

Wir verlassen Höxter, überqueren die Weser und biegen anschließend rechts ab, um die nächste Kontrolle in Northeim anzupeilen. Dazwischen liegt aber noch der höchste Punkt unserer Rundfahrt. Wenige Kilometer hinter der Weser beginnt der Aufstieg nach Neuhaus im Solling. Mit vier bis sechs Prozent ist die Strecke bis Neuhaus angenehm zu fahren. Hinter Neuhaus müssen wir noch einmal gut 150 Höhenmeter erklimmen, bevor es rasant runtergeht. Noch ein oder zwei eher kleine Hügel und wir stellen fest, dass die Straßen wieder größer werden und wir die nächste Kontrolle in Northeim fast erreicht haben. Kurz vor der schönen Fachwerkstadt überqueren wir zum ersten Mal die Leine.

Ab hier ändert sich unsere Fahrtrichtung nach Norden. Wenn wir Northeim verlassen haben, kommen wir an einem Autohof vorbei. Wenige Kilometer danach halten wir uns rechts und schon geht es wieder bergauf. Auf dem Weg zur nächsten Kontrolle haben wir immer wieder Kontakt mit der Leine. Mal begleiten wir sie ein paar Meter, mal sehen wir sie von Weitem, um sie kurze Zeit später zu überqueren und ihr die letzten Kilometer bis Alfeld recht flach zu folgen.

Der anschließende Abschnitt von Alfeld bis zur Kontrolle in Lemgo bietet nicht viele Verpflegungsmöglichkeiten. Dafür ist die Landschaft wirklich schön und es ist sehr ruhig. Nach der Kontrolle fahren wir in mehreren, teils knackigen Wellen zum Roten Fuchs. Es folgt eine schöne Abfahrt zur Weser, auf der wir uns erholen können. Wir folgen dem Weserradweg für einige Kilometer und wechseln in Hehlen die Seite, um den nächsten Anstieg auf unseren Weg zu bezwingen.

Diesmal ist die Steigung recht angenehm und sehr gleichmäßig. Wenn wir den ruhigen Wald verlassen, geht es noch etwas weiter rauf bis Lichtenhagen. Auf der folgenden Abfahrt ist Vorsicht geboten. In den Kehren ist die Straße in schlechtem Zustand und direkt hinter dem Ortseingangsschild von Lügde ist ein Kreisverkehr aufgepflastert. Die Kante des Kreisverkehres ist gefährlich.

Noch ein längerer und ein paar kürzere knackige Anstiege liegen zwischen uns und der nächsten Kontrolle in Lemgo. Kurz hinter Barntrup biegen wir links ab und rollen bergab nach Bega. Von hier ist es nicht mehr weit. In Lemgo angekommen wissen wir, dass wir die längsten Hügel bereits bewältigt haben und die verbleibenden Anstiege ab jetzt immer kürzer werden.

Die nächste Kontrolle ist keine 50 km entfernt in Lübbecke. Dazwischen liegen ein paar Wellen und Bad Oeynhausen. Hier kommen wir am Kurpark vorbei. Hinter der Kurstadt bleit es erstmal für einige Kilometer flach, bis wir das Wiehengebirge erreichen. Lübbecke liegt auf der anderen Seite. Die kurze Herausforderung wird mit einer schönen Abfahrt belohnt. In der Abfahrt verlassen wir die Hauptstraße nach links, um am Hang entlang zur Kontrolle zu fahren.

Nach der Kontrolle geht es weiter am Hang entlang, bis wir eine schöne Möglichkeit gefunden haben, wieder die Seite zu wechseln. Ab jetzt nehmen wir Bad Iburg ins Visir. Wir durchqueren den Teuto und freuen uns über die verkehrsarmen Straßen, bis Bad Ibug erreicht ist. Von hier bis zur nächsten Kontrolle sind es nur noch 20 Kilometer. Die Straßen schlängeln sich durch die Landschaft, bis wir Lengerich erreichen. Die Kontrolle ist am Autohof, kurz hinter dem Ort. Leider hat die Tankstelle am Autohof nur einen Nachtschalter. Aber das spielt jetzt keine Rolle mehr, nur noch ca. 100 km.

Zumeist geht es auf Nebenstraßen durch das Münsterland zurück zum Ausgangspunkt. Hinter Ladbergen nicht den rechtsseitigen Radweg nehmen. Der biegt von der Straße ab. Wir sollten den linksseitigen Radweg nutzen, der rund 3 km hinter dem Ort beginnt und bis Greven führt. Bis dahin müssen wir die Straße benutzen. Es gibt einige Cafés und Supermärkte auf dem Weg. Hinter Havixbeck müssen wir noch einmal die Baumberge durchqueren. Eine richtige Herausforderung ist das aber nicht. Wenn wir den Granat erklummen haben, können wir den alten Förderturm am Ziel in Dorsten schon fast sehen.